Am Holzmarkt 8 stand der Halberstädter „Stelzfuß“, erbaut 1576 und am 8. April 1945 zerstört, errichtet von Hans Abel.
Er wollte, wie die Quellen berichten ein Haus errichten, das durch reiche Bewegung in den Wandverschiebungen interessante Licht- und Schattenwirkungen auslösen sollte, ein Spiel des Lichtes sollte die Musik in der Schau machen, deshalb auch der große Erker der eine Asymetrie erzeugt – ein malerisch wirkender Bewegungsreiz im Gesamtbau entstand.
Der ursprünglich frei schwebende Erker hielt jedoch den Jahrhunderten nicht stand
Im 18. Jahrhundert bedurfte der „alte Herr“ dann einer Stütze, die dem Haus seinen charakteristischen Namen gab.
Eine Umschrift umgab das Haus, beginnend auf der nach der Schmiedestraße gelegenen Seite, dann um den Fuß des Erkers herumlaufend und endend in zwei übereinander befindlichen Zeilen:
„Da das Haus war alt und ungestalt. Hab ich`s müssen bauen aus Not. Damit es niemand falle zu Tod. Und du redest, wie dir`s gefällt. So kostet mir das meiste Geld. Hab ich gedoret, so bessere dich. Ich bin`s nicht allein, dem Witze bricht. Wer in der Welt wohl leben will. Der fürchte Gott und halt ihm still. Er ist der rechte Kriegesmann. Der diesen Sachen raten kann. Der Christen Herz in Rosen geht. Wenn`s mitten unterm Kreuze steht. Das Kreuz ist bitter, das Ende gut. Trübsal die Krone bringen tut.“
Über dem ersten Stockwerk stand am Erker: „Alleine Gott die Ehre. Anno Domini 1576 den 16. April Hans Abel bauet dies Haus durch die Hilfe Gottes.“
Über dem zweiten Stockwerk: „Ich hab es dem vorgebauet, der mir`s nicht hatte zugetrauet.“
Quelle und Foto: Städtisches Museum Halberstadt