Wahrscheinlich wurde die Siechenhofkapelle 1199 von den Gräfinnen Mette (Mechthild – Küsterin in St. Jacobi [Burchard]) und Margaretha von von Blankenburg (Pröbstin von Gernrode) gegründet. Wahrscheinlich ist er aber älter. 1195 wird in einer Urkunde „leprosis ante civitatem“, den Siechen (den) vor der Stadt, ein Legat (Vertretung) gestiftet.
Die Glocke schien auch entsprechend ihrer Gestaltung schon im 12. Jahrhundert gefertigt worden sein. Sie besaß eine Inschrift „Maria Gratia Plena“ – Gegrüßt seist du Maria voller Gnade. Die Glocke aus der Siechenhofkapelle wurde 1941 zu Kriegszwecken konfisziert und eingeschmolzen.
1644 erfolgte im dreißigjährigen Krieg die Zerstörung durch die Schweden. Es standen nur noch Außenmauern. 1681/82 wurde der Turmstumpf überdacht, die Kapelle erhielt einen Dachreiter und auch der Rest wurde wiederhergestellt.
Zu DDR-Zeiten wurde die Kapelle durch landschaftliche Betriebe genutzt und weitesgehend durch schwere Eingriffe in die Bausubstanz heruntergewirtschaftet.